FDP-Vize Wolfgang Kubicki gibt trotz des Verfassungsgerichtsurteils optimistische Signale bezüglich der Klimaschutzziele. Im Maischberger-Talk bezeichnet er das Urteil als einen „Gau für die Regierung“, betont jedoch gleichzeitig, dass die Klimaziele dadurch nicht abgeschwächt würden. In der Diskussion mit Linken-Chefin Janine Wissler bleibt Kubicki bei seiner klaren Ablehnung von Steuererhöhungen und plädiert stattdessen für ein verstärktes Gehör für wirtschaftliche Belange. Die Journalisten in der Runde sehen die Ampel-Koalition nach dem Urteil als „akut versetzungsgefährdet“.
Während Kubicki keine konkreten personellen oder politischen Konsequenzen erörtert, räumt er ein, dass alle Parteien eine gewisse Schuld tragen, betont jedoch, dass niemand die Verfassung bewusst brechen wollte. Wissler hingegen sieht im Urteil eine Klatsche für die Ampel, insbesondere für Bundesfinanzminister Christian Lindner. Sie fordert eine grundsätzliche Debatte über die Schuldenbremse als vermeintliche Investitionsbremse, während Kubicki dies entschieden ablehnt und auf notwendige Sparmaßnahmen hinweist.
Die Auswirkungen des Urteils auf den Klima- und Transformationsfonds erläutert Kubicki als begrenzt, da lediglich eine Streckung des Programms erfolge. Wissler hingegen spricht von einem „Kürzungshaushalt“ als unmittelbarer Konsequenz von „Tricksereien“. Kubicki ruft dazu auf, verstärkt auf die Wirtschaft zu hören, da Wachstum den Schlüssel zu höheren Steuereinnahmen darstellt.
In Bezug auf Steuererhöhungen widerspricht Wissler und plädiert für die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Kubicki sieht Sparpotenzial und Ungerechtigkeiten beim Bürgergeld und kritisiert, dass abgelehnte Asylbewerber länger als 18 Monate im Bürgergeld-System verbleiben, was er als inakzeptabel bezeichnet. Die Debatte darüber bezeichnet Wissler als „hochproblematisch“, während Kubicki darauf hinweist, dass die FDP konsequent gegen Steuerhinterziehung vorgeht und eine Finanzpolizei im Bundesfinanzministerium eingerichtet wurde. Trotz intensiver Diskussion bleiben die Standpunkte zwischen den beiden Politikern unverändert verhärtet.